Baumemorandum Instrument zur Ortsbildentwicklung

Section ID Primary
E011 Textbild-Element

Was ist ein Baumemorandum?

Baukultur

Der gestaltete Lebensraum umgibt uns, wo immer wir uns gerade befinden und beeinflusst mit seinen jeweiligen Eigenschaften unser Verhalten und unsere Befindlichkeit. Qualitätsvolle Orte tragen zu Gesundheit und Wohlbefinden und zu einer soli­darischen, zufriedenen Gesellschaft bei. An Qualität orientiertes Erhalten, Planen und Bauen bedeutet, sparsam mit Landflächen umzugehen und sie sorg­fältig zu entwickeln, die Identität von Orts- und Stadtkernen zu stärken, dabei historische Bauten zu pflegen und durch attraktive zeit­ge­nössische Anlagen zu ergänzen.

Für Diskussionen über die architektonische Ge­stal­tung von Bau­projekten und über eine hohe Bau­kultur fehlen den Ge­meinden oft­mals die Ar­g­umente. Im Bau­gesetz werden Ge­bäude­grössen und -ab­stände, Nutzungs­arten sowie die Anzahl der Park­­plätze geregelt. Sobald ästhe­tische und ge­stal­terische Fra­gen auftauchen, kann das Ge­setz meist nicht weiter­helfen.

Baumemorandum

Im Baumemorandum werden ortsspezifische Eige­nheiten und Werte von Städten und Dörfern heraus­gearbeitet. Für Ba­u­tätigkeiten werden ge­stal­terische Zielvorgaben definiert, mit dem Ziel, die Cha­rak­­­teris­tik der unter­schiedlichen Siedlungs­be­reiche und der lo­kalen oder his­torischen Strukturen zu stärken.

Das Baumemorandum dient als Ergänzung zur bau­recht­lichen Ebene und bildet eine Basis für die gestal­terische Lenkung von Bauaktivitäten im Hinblick auf das Ortsbild als Ganzes. Es soll sowohl den Baubehörden wie auch Bauherrschaften und Pla­nenden dienen.

E041 Paralax Element
E011 Textbild-Element

Warum ein Bau­memorandum?

Das «Baumemorandum» ist ein Kommuni­kations­instrument für die lokale Baukultur und ein Ge­staltungs­leitfaden, bei dem nicht detaillierte Vor­schriften und Vorgaben im Vordergrund stehen, sondern gestalterische Ordnungsprinzipien.

Das Baumemorandum analysiert den Baubestand, sucht nach sich wiederholenden Grund­prinzipien und beschreibt die typischen Merkmale des Orts­bildes sowie die ortsspezifischen Eigenheiten und Werte. Für die weitere Bautätigkeit werden gestalterische Zielvorgaben definiert, wodurch die Charakteristik der unterschiedlichen Siedlungsbereiche und der lokalen oder der historischen Strukturen gestärkt werden.

Das Baumemorandum dient als Ergänzung zur baurechtlichen Ebene und bildet eine Basis für die gestalterische Lenkung von Bauaktivitäten im Hinblick auf das Ortsbild. Es soll sowohl den Baubehörden wie auch Bauherrschaften und Planenden dienen.

E041 Paralax Element
E011 Textbild-Element

Wer nutzt das Baumemorandum?

Die Arbeitshilfe dient den Gemeindebehörden zur Sicherung und Stärkung der vorhandenen ge­stal­terischen Qualitäten des Ortsbildes. Es stellt ein Arbeitsinstrument dar, das langfristig und über Amts­perioden und Verantwortlich­keiten hinaus eine Grundlage für Bewilligungsentscheide ist.

Gleichzeitig zeigt es die gestalterischen Absichten der Gemeinde für das zukünftige Ortsbild. Es ist ein einfach verständliches Kommunikationsmittel der lokalen Baukultur zur identitätsstiftenden Ent­wicklung eines Ortsbildes. Bauherren, Architekten und Planern zeigt das Baumemorandum die Ent­wicklungsrichtung des ­Planungsbereichs und kann lange Diskussionen über Ge­staltungen, Formen und Farbgebungen in der Bau­bewilligungsphase ver­meiden. Diese frühzeitige Kommunikation zwi­schen Bauherrschaft und Pla­nungsbehörde über das In­strument Bau­memo­randum schafft Trans­parenz und folglich Vertrauen in die Gemeindebehörde.

E041 Paralax Element
E011 Textbild-Element

Digitale Weiter­entwicklung des Baumemorandums

Die bisherige analoge Methode des Bau­memo­randums soll digitalisiert werden. Zukünftig sollen die Informationen des Baumemorandums in den Geo­informationsportalen als 3D- und 2D-Daten ab­ge­rufen werden können, um als zusätzliche Ent­schei­dungs­grundlage für Planungsprozesse zur Ver­fü­gung zu stehen.

Dazu werden die wiederkehrenden Merkmale der Fas­sadengestaltung im digitalen Modell objektiv dar­gestellt, sodass Planerinnen und Planer die bau­kulturelle Verträglichkeit ihrer Arbeiten bereits früh­zeitig selbst überprüfen und ggf. anpassen können. Grundlage hierfür bilden exakte Fas­sa­den­foto­graphien, die als Textur auf die digitalen Mo­delle aufgebracht werden. Als Ergebnis wird ein Bild ausgegeben, das die Merkmale als Konturen und Annotationen dargestellt, um damit einen geo­me­trischen Vergleich der Einzelbauten zueinander durchführen zu können.

E021 Teamelement
E052 Logoblock